Der Mensch steht bei ihm im Mittelpunkt. Immer.

Direkt in den (Un)Ruhestand – Klaus Meier, Leitender Apotheker des Heidekreis-Klinikums, hat viele Pläne. Das Heidekreis-Klinikum verabschiedete am Freitag, dem 02. Juli 2021, einen ganz besonderen Menschen.

Angeblich, so eine Apothekerzeitschrift*, gibt es 50 verschiedene Typen von Apothekern: Vom Arzthasser bis zum Strohmann soll alles dabei sein. Auf Klaus Meier (71, Bild Mitte) trifft keine Beschreibung zu – er passt in keine Schublade:
Er hat einen Magister in Theologie, studierte ein paar Semester Pädagogik und dann Pharmazie. Außerdem singt er im Chor, liebt Kunst und Kultur, spricht „Französisch wie meine Muttersprache", Englisch und auch noch etwas Polnisch. Und er spielt Golf.

Seit 2006 war Klaus Meier Leiter der Apotheke des Heidekreis-Klinikums, jetzt hat er den „Staffelstab der Nachfolge" an Dr. Waleed Ahmed (Bild rechts) übergeben. Der Pharmazie bleibt er allerdings erhalten: Klaus Meier ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP) und der European Society of Oncology Pharmacy (ESOP). Außerdem gründete er den Norddeutschen Zytostatika Workshop (NZW), der 2022 sein 30jähriges Jubiläum feiert.

Kein Wunder also, dass Klaus Meier sprichwörtlich europaweit in der „Pharmazie-Szene" bekannt ist. Seine Mitarbeiterinnen Julia Rabe und Eva Dailidow erzählen mit einem Augenzwinkern: „Wir haben uns immer gefragt, wie viele Stunden der Tag von Herrn Meier wohl hat? Es müssen auf jeden Fall mehr sein..." Klaus Meier habe bei EU-Sitzungen in Brüssel als Experte über onkologische Pharmazie informiert, die Unit-Dose-Versorgung im HKK etabliert, den Neubau des Zytostatika-Labors betreut – und gleich zu Beginn seiner Arbeit im HKK die klinisch-pharmazeutische Betreuung auf den Stationen eingeführt.

Was hat die Zusammenarbeit mit Klaus Meier geprägt? „Bei ihm stand immer das Wohl aller Patient:innen im Vordergrund," so Apothekerin Julia Rabe. Apothekerin Eva Dailidow fügt hinzu: „Unser Chef hat immer gesagt: ,Wir sind viel mehr als nur Lieferanten für Medikamente, wir sind die Experten für Arzneimittel! Deshalb müssen wir nah an unseren Patienten sein und unsere Kompetenzen im interdisziplinären Team einbringen." Und so war – und ist – es auch. Eva Dailidow: „Als das Gesetz erlassen wurde, dass es Stationsapotheker:innen geben muss, waren viele Krankenhaus-Apotheker:innen verunsichert, für uns alle hier im Heidekreis-Klinikum gehört das aber schon zum normalen Arbeitsalltag."
Klaus Meier ist ein Meister der Rhetorik: Er überzeugt, begeistert und nimmt alle mit. Er blicke „über den Tellerrand", habe sich immer für interdisziplinäres Arbeiten eingesetzt und war im Rahmen von Fachweiterbildungen als Dozent deutschlandweit unterwegs (gewesen). Julia Rabe: „Durch sein Netzwerk haben wir im HKK regelmäßig Pharmazeut:innen im Praktikum." Das sei für ein eher kleines Haus, wie das HKK eher ungewöhnlich. Das halbjährige Praktikum in der HKK-Apotheke stehe aber für Qualität. Eva Dailidow: „Herr Meier ist kreativ, unkonventionell, visionär und zielgerichtet. Ihn als Vorgesetzten zu haben, hieß stets nach einer Lösung, statt nach einem Problem zu suchen." Er habe einen „guten Blick für Menschen", habe instinktiv gewusst, wer wann Zuspruch brauchte. Eben auch ein Theologe, bzw. einfach ein Menschenfreund.

Bei so viel Lob kann einem fast schwindelig werden. Nein, nein, er habe natürlich auch kleine Fehler, aber Klaus Meier sei auch selbstkritisch, so die beiden Apothekerinnen. Ärgerte er sich über sich selbst, schimpfte er: „Mensch, Meier!"

Und jetzt, was macht „Mensch Meier" jetzt? Die Apothekerinnen Julia Rabe und Eva Dailidow sind sich sicher: „Das Wort Stillstand kennt er nicht!"
In der Tat, Klaus Meier verliert sein Ziel: „Menschen, die in Situationen, die für sie schwierig sind, zu unterstützen," nicht aus den Augen. Dabei hat er immer das große Ganze im Blick: „Zum einen liegt ihm die Gewährleistung sicherer Arbeitsbedingungen für alle die mit Krebsmedikamenten zu tun haben", am Herzen. Klaus Meier: „Hierbei ist es von besonderer Wichtigkeit, auch bei der Europäischen Kommission ein Ohr zu finden, um schädliche Entwicklungen wie sie sich in den USA entwickelt haben, zu verhindern."
Er wird sich auch, als stellvertretender Direktor des Instituts für angewandte Gesundheitswissenschaften (IFAHS), weiterhin „besonders um die praxisnahe Forschung zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Hinblick auf die patientenorientierte Pharmazie" kümmern. „Wir müssen unbedingt die Versorgungshürden, die durch die Sozialgesetzbücher und die darin wurzelnde Finanzierung hervorgerufen werden, beseitigen! Der Gesamtprozess von der Prävention bis zur palliativen Versorgung muss mit allen Akteuren abgestimmt sein, um wirtschaftlich aber vor allem effektiv zu handeln." Der Mensch steht bei Klaus Meier im Mittelpunkt. Immer.

(*Quelle: apotheke-adhoc.de)

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